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Das Chamäleon  eine innovative Photovoltaiklösung

Photovoltaik

Diskussionen, die sich mit der Energiewende auseinandersetzen haben oft ein Ziel und eines allein: Effizienz.

Dabei werden Faktoren in Betracht gezogen wie: Materialkosten, Installationskosten, benötigte Fläche, Wartungsaufwand, etwaiges Zusatzmaterial, Umweltverschmutzung, Energieaufwand in der Produktion, CO2-Fußabdruck etc.

Seltenst, wenn überhaupt jemals, spielt Design eine Rolle, Zeitlosigkeit, Vielschichtigkeit, geschweige denn Kreativität.

Jeglichen Formen der Strom und Energieerzeugung werden nur aus einem einzigen Gedanken heraus Daseinsbewilligungen ausgestellt; Effizienz.

Wenn man bedenkt wie viel Überlegung in anderen Branchen in das Design fließt; sei es die Mode, Fortbewegungsmittel, Lebensräume, IT, Werbung und natürlich in jegliche künstlerische Bereiche, ist es erstaunlich, dass die Energieerzeugung so dermaßen außen vorgelassen wird.

Ein Vergehen dem sich ein in Graz ansässiger Architekt angenommen hat; Herbert Gösselbauer.

Er stellte sich eben diese Frage; wieso nur Produktivität? Wieso nicht mehr?

Ein Produkt, dass ausschließlich in Bereichen Anwendung findet, in denen Optik und das „Gesehen werden“, keine Rolle spielt; gerade solch ein Produkt interessierte ihn. Er nahm sich dem Photovoltaik-Panels an.

Wer einen schnellen Blick auf ein PV-Panel wirft, wird bald herausfinden, dass es sich dabei schlicht um eine schwarze Platte handelt. Eine Platte, mit der es das Einfachste der Welt wäre, offene Flächen anspruchslos zu zukleistern.

Ein Affront an die Welt der Ästhetik. Über die Jahre wurde es fertiggestellt die lächerlichsten Objekte in Kunstwerke zu verwandeln, in vielschichtige Infrastrukturen und Daseinsformen. Sei es ein Mistkübel, eine Sitzbank, ein Postkasten, ein Hydrant oder eine Straßenlaterne. Installationen bei denen man sich mit der schlichten Effizienz und Produktivität des Objekts zufriedengeben hätte können.

Aber der Mensch schießt nun mal für die Sterne und über die Jahre wurden diese einfachsten aller Infrastrukturen, in manchen Städten und Umgebungen, zu Kunstwerken und vielschichtigen Objekten, die einem Lebensraum mehr hinzuzufügen haben als nur ihre Funktionalität.

Es scheint, mit Herbert Gösselbauer, wagen wir endlich einen Schritt in die richtige Richtung, in einer der jüngeren und bis dato eher einseitigeren Branchen. Seine Lösung des Problems ist, das von ihm erdachte und aufmerksam betitelte; Chamäleon.

Das Chamäleon stellt auf den allerersten Blick, unser Verständnis für Form und Zugehörigkeit in Frage. Mit welchem Wort könnte diese Struktur beschrieben werden? Welche Synapsen Verbindung feuert in ihrem Kopf als erstes?

Ist es ein Gartenhaus? Eine Photovoltaikanlage? Eine Skulptur? Stauraum? Oder gar, schlicht, Wohnraum?

Auch wenn das Chamäleon zuerst Schwierigkeiten mit der Eingliederung in unsere Wortschubladen hat, fallen diese nach kurzer Überlegung und Betrachtung weg. Keine dieser Beschreibungen wäre falsch.

Es handelt sich um ein Gartenhaus.

Es handelt sich um eine Photovoltaikanlage.

Es handelt sich um eine Skulptur.

Wer gerne noch weiter denkt, der weiß vielleicht Bescheid über den schwindelerregenden Anstieg der Lebenskosten, über unleistbare Wohnflächen und über die einhergehende Abhängigkeit der Bewohner dieser Strukturen. Menschen leben in vielen begehrten Städten schon auf kleinstem Raum, wieso sollte eine Idee wie das Chamäleon nicht auch jenen Menschen etwas bieten können, die keinen unendlichen Platz zum Leben brauchen? Gibt es nicht Menschen, die aus ihrem Van heraus leben? Wieso sich nicht aus der Großstadt Depression heraus retten und diese innovative, selbstständige Idee dazu verwenden, mehr Probleme zu lösen als die Energiekrise? Den CO2 Ausstoß? Die Abhängigkeit von Gas und Öl?

Man stelle sich, um Menschen einen modernen Platz zum Leben zu bieten, anstatt bekannter Betonblöcke, das Chamäleon vor, das sich an die Natur anpasst und so namensgebend Teil seiner Umgebung wird. Sei es in der entferntesten Landschaft, oder in der näheren Umgebung eines Ballungsraumes. Wieso nicht mit bekannten Normen brechen?

Neben all dieser freudigen und wirklichen Möglichkeiten, darf aber nicht in Vergessenheit geraten, dass das Chamäleon auch Strom produziert und nicht in geringen Mengen; 3000 Kilowattstunden pro Jahr. Der jährliche Verbrauch eines 4-Personen Haushaltes.

Kurz um, gilt es diese Innovation zu feiern. Das Chamäleon wirkt wie eine so offensichtliche Vorwärtsbewegung, dass es fast schockierend ist, wie lange es gedauert hat, um dem Bereich der erneuerbaren Energien, ein zweites Gesicht zu verleihen. Im Fall des Chamäleons, sogar ein drittes, viertes und fünftes.

Quelle: www.goesselbauer.at

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